In meiner pädagogischen Arbeit ist es mir wichtig, den Teilnehmern ein tänzerisches Bewegungsrepertoire zu vermitteln, das sowohl auf Tanztechnik, als auch auf einem sehr künstlerischen, dynamischen Ansatz beruht. Dabei verdanke ich meinem Lehrer Rolf Bertschinger ein fundiertes Verständnis der klassischen Tanztechnik, mit ihren kinetischen und anatomischen Zusammenhängen bei durchaus künstlerischer Inspiration in der Umsetzung. Weiter erhielt ich durch Regine Popp von der Lehrerfortbildung in Ludwigsburg wesentliche Anregungen für eine künstlerische Gestaltung des Trainings, die ich zusammen mit den mich inspirierenden Ansätzen der Humphrey-Limon-Technik zu einer ganz persönlichen Trainingsmethode weiter entwickelt habe. Dynamik und Schwung, Tanztechnik aufbauend von Exercises im Stand, am Boden und im Raum, begleitet von Tanzetuden, die ein ganz bestimmtes künstlerisches Detail trainieren und vor allem viel tänzerische Bewegung durch den Raum machen mein Modern Dance Training aus. Elemente der Graham-Technik, sowie des zeitgenössischen Tanzes sind darin ebenso enthalten. Harmonie im Bewegungsfluss, sowie Ästhetik im tänzerischen Ausdruck sind das Ziel.
Dabei beziehe ich mich auf den ästhetischen Bewegungsansatz von Doris Humphrey, die in den 20-er und 30-er Jahren in New York ihre eigene Schule und Company aufbaute. Sie entwickelte ihre Technik in der Auseinandersetzung mit dem apollinischen und dionysischen Prinzip, aus dem sie dann ihre „Falling & Revovering“-Technik entwickelte. Diese wurde von ihrem Schüler und Tänzer José Limon weiterentwickelt und mit seiner Company durch zahlreiche Auftritte in Europa bekannt gemacht.
Ich hatte die Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit der Doris Humphrey Repertory Company, mit der ich in New York trainierte, neben meiner Hospitation bei der Jennifer Muller & The Works Company. Im Oktober 1995 tanzte ich im Rahmen einer Retrospektive zu Doris Humphreys 100. Geburtstags-Festival in New York ein Original Solo und ein Duett von ihr („The Call / Breath of Fire“ und „Etude Patético“). Diese Choreographien waren integraler Bestandteil einer eigenen Tanzproduktion in Freiburg: „Metamorphosen“.
Weiterhin wurde eine Original-Choreographie von José Limon (Suite aus „A Choreographic Offering“) mit meiner Hagener Company im Rahmen des Tanzabends „Tempus“ einstudiert und sehr erfolgreich aufgeführt. Diese wurde von der Folkwang-Professorin Libby Nye einstudiert, mit der mich eine sehr intensive Zusammenarbeit verband.
Aus all diesem künstlerischen Austausch, zusammen mit meinen internationalen Studien und eigenen Aufführungserfahrungen entstand mein eigener tänzerisch-künstlerischer Stil, der sich sowohl im Training, als auch in meinen Choreographien ausdrückt und den ich vom Amateur- bis hin zum Profi-Level unterrichte. Diese meine Erfahrungswerte an die nächste Tänzer- und Pägagogengeneration weiter zu geben, ist mein Ziel und mein künstlerischer Schwerpunkt für die nächsten Jahre. In dem Zusammenhang sind auch neue Kreationen, sowie Einstudierungen meiner bisherigen Choreographien für Tänzer und Tanzstudenten möglich.
Choreographie-Workshop in der Freiburger Modern Dance-Schule von Doris Brönnimann, Juni 2015.